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Notfallplan

Planen Sie Ihre Flucht

Wenn Sie die Möglichkeit haben, sollten Sie den Gefahrenbereich verlassen. Wie können Sie am schnellsten aus der Wohnung kommen? Überlegen Sie auch, wohin Sie innerhalb Ihrer Wohnung flüchten können, um sich zu schützen (versperrte Räume). Funktioniert Ihr Handy in diesen Räumen, damit Sie Hilfe holen können?

Haben Sie alle wichtigen Nummern (Polizei 133, Rettung 144, Frauenhaus +43 463 44966) eingespeichert?

Suchen Sie Unterstützung

Wer könnte Ihnen in Ihrer unmittelbaren Umgebung helfen? Gibt es z. B. eine Nachbarin, der Sie vertrauen? Besprechen Sie Ihre Situation mit Ihr und ersuchen sie Sie, die Polizei zu verständigen, wenn Sie Lärm oder Hilfeschreie hört – oder vereinbaren Sie ein Codewort. Viele Nachbarinnen brauchen so eine extra Aufforderung, da Sie sich sonst nicht „einmischen“ wollen.

Stellen Sie eine Notfalltasche zusammen

Behalten Sie Ihre persönlichen Dokumente bei sich oder bringen Sie sie an einen sicheren Ort. Kopieren Sie Wertpapiere oder Kaufverträge von Anschaffungen während der Ehe/Lebensgemeinschaft. Nehmen Sie Ihre Sparbücher und persönlichen Dinge mit, auch für Ihre Kinder.

Für eine mögliche Flucht ins Frauenhaus bereiten Sie eine Tasche mit den wichtigsten Dingen für sich und Ihre Kinder vor und bewahren Sie diese an einem sicheren Ort auf.

Sammeln Sie Beweise

Wenn Sie verletzt sind, suchen Sie, wenn möglich, Ihren Hausarzt / Ihre Hausärztin oder das Krankenhaus auf, oder zeigen Sie ihre Verletzungen einer Vertrauensperson. Dokumentieren Sie Gewaltvorfälle, fotografieren Sie Ihre Verletzungen oder Zerstörungen in der Wohnung (Handy). Bei einer Anzeige können Ihnen diese Aufzeichnungen helfen. Führen Sie ein Tagebuch über die Vorfälle. Legen Sie eine finanzielle Buchführung an.

Wenn es möglich ist, bringen Sie folgendes ins Frauenhaus mit:

Persönliche Dinge: z. B. Kleidung, Schulsachen, Spielsachen für Kinder, evtl. Medikamente, Geld, Adressen mit Telefonnummern

Wichtige Dokumente: z. B. Reisepass/Ausweis, Kinderausweise, Meldezettel, Geburtsurkunde, Heiratsurkunde, Mutter- Kind- Pass, Staatsbürgerschaftsnachweis, Aufenthaltsbewilligung, e-Card, Impfpässe, Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis bei Ausländerinnen, Zeugnisse, Urkunden, Sparbücher, Kontoauszüge, Informationen über Arbeitgeber und Verdienst des Mannes

Die Dokumente werden für diverse Behördengänge vom Frauenhaus benötigt, es erleichtert die Neuorganisation für Sie.

Gewalt hat viele Gesichter

Es gibt unterschiedliche Formen von Gewalt:

 

Psychische Gewalt

Beinhaltet respektloses Verhalten und Beschimpfungen, Abwertungen und Lächerlich machen in der Öffentlichkeit, ständige Telefonanrufe, nicht schlafen lassen, Belästigung, Angstmachen, Zerstören von Gegenständen, Drohungen – auch gegenüber Dritte wie Kinder, Verwandte, Haustiere, … Auch das Miterleben von Gewalt an der Mutter oder Geschwistern zählt zur psychischen Gewalt.

Soziale Gewalt

Isolation und Kontaktverbote, Verbot mit der Familie und Freunden Kontakt zu haben, Verbot auszugehen, „Hinausekeln“ vom Besuch aus der Wohnung, Einsperren, Verbot das Auto zu benützen, Telefonate mithören, …

Ökonomische Gewalt

Geld wegnehmen, Wertsachen wegnehmen, bestehlen, bestimmen, wofür wie viel Geld ausgegeben wird, ein eigenes Konto verbieten, nicht arbeiten gehen lassen, der Mann stellt ungenügend Geldmittel für Haushaltsangelegenheiten bereit, gibt keine Informationen über Einkommen, Vermögen und Ausgaben, …

Körperliche Gewalt

Sind alle Arten von Misshandlungen, wie stoßen, schubsen, treten, schlagen, würgen, an den Haaren ziehen, Verbrennungen, mit Gegenständen Gewalt ausüben, …

Sexuelle Gewalt

Umfasst alle sexuellen Handlungen, die gegen den Willen Ihren passieren, natürlich auch innerhalb der Ehe. Dazu gehören Zwang zu sexuellen Handlungen, welche Sie entwürdigend oder erniedrigend findet, Vergewaltigung, erzwungenes Anschauen von Pornographie, …

„Sei die Heldin deines Lebens, nicht das Opfer“
(Nora Ephron)

Wichtige Adressen und Telefonnummern

Wenn Sie akut bedroht sind, zögern Sie nicht und rufen Sie an

Polizei: 133

SMS-Polizei: 0800 133 133 (auch Notruf für Gehörlose)

Rettung: 144

Euronotruf: 112

Wenn Sie jemanden zum Reden brauchen, zögern Sie nicht und rufen Sie an

Telefonseelsorge: 142

FrauenHelpLine gegen Gewalt: +43 800 222555

Psychiatrischer Not- und Krisendienst des LKH Klagenfurt:
+43 664 3007007 oder +43 463 538–23000

Wichtige Nummer für Kinder und Jugendliche

Kinder- und Jugendanwaltschaft
KiJa -Hotline: +43 800 221708

Beratung für Kinder und Jugendliche
Rat auf Draht: 147

Magistrat Klagenfurt Kinder- und Jugendhilfe: +43 463 537-0

Kinderschutzzentrum: +43 463 56767

KIZ – Kriseninterventionszentrum Klagenfurt für Kinder und Jugendliche: +43 463 310021

Links

Weitere Anlaufstellen

Frauenhäuser in Kärnten

Frauenhaus Villach

www.frauenhaus-villach.at

Lavanttaler Frauenhaus

www.frauenhaus-lavanttal.at

Oberkärntner Frauenhaus:

www.frauenhilfe-spittal.at

Beratung und Unterstützung für Opfer von Gewalt

Gewaltschutzzentrum Kärnten

www.gewaltschutzzentrum.at

Beratungsstellen

Belladonna

Frauenberatung Opferschutz bei sexueller Gewalt

www.frauenberatung-belladonna.at

Familienberatung

familienberatung@klagenfurt.at

Caritas – Lebensberatung

www.caritas-kaernten.at